Pressemitteilung zum NVP Hildesheim 2020

Urheberin: Patricia Hecht

Wir als Arbeitskreis (AK) Mobilität, und insbesondere als Allgemeiner Studierendenauschuss (AStA) der Universität, unterstützen die angehängten Stellungnahmen unserer Co-Mitglieder vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Nahverkehrsplan (NVP) des Landkreises Hildesheim in vollem Umfang. Im Folgenden möchten wir einzelne Punkte noch einmal hervorheben.

Die Idee, für etwaige Zugausfälle Bereitschaftsbusse vorzuhalten, begrüßen wir sehr. Dies entspricht auch dem kooperativen Ansatz, den wir im Tarifverbund ROSA sehen. In dieser Gemeinschaft könnte man die Idee zunächst mit der NordWestBahn auf der RB79 nach Bodenburg testen, die zuletzt stark von Ausfällen betroffen war. Je nachdem, wie gut die Bedingungen passen, ließe es sich dann auf weitere Unternehmen ausdehnen. Im Rahmen eines umfassenden Verkehrsverbundes mit Bus-Bahn-Integration, gemeinsamer Abstimmung bei Betrieb und Vermarktung, den wir uns für die baldige Zukunft erhoffen, sollte das dann Standard sein.

Der geforderte Stundentakt im Regionalbusverkehr würde Stadt und Landkreis Hildesheim enger zusammenwachsen lassen. Dies ermöglichte Studierenden genauso wie anderen Bürger*innen zwischen Börde und Leine günstigeres Wohnen auf dem Land und entspannte die Wohnsituation in der Stadt – vor dem Hintergrund umstrittener Neubaugebiete und langer Wartelisten von Wohnheimen ein nicht zu unterschätzender Aspekt, mit dem aber auch ein stärkeres Mit- statt Gegeneinander im Kreis einhergeht.

Wir unterstützen besonders die Planung einer Wendeschleife am zukünftigen Bahnhalt Marienburg anstatt an der Domäne. Dies wäre ein Beispiel ganzheitlicher und vorausschauender Verkehrsplanung, vorausgesetzt, die Domäne wird ebenfalls direkter als bisher angebunden. Solange der Bahnhalt noch geplant bzw. gebaut wird, könnte durch die vorgeschlagene P+R-Anlage dort schon ein Umstieg auf verlängerte Buslinien stattfinden, wo insbesondere die sogenannte „Unilinie“ 10 noch zusätzlich genannt sei. Wenn der Bahnhalt dann kommt, wäre das Feld schon vorbereitet.

Letztlich möchten wir uns noch zur Situation am Haltepunkt Hildesheim Ost äußern und hier bei den Darstellungen des BUND zur faktischen Erreichbarkeit des Busanschlusses an der Mendelssohnstraße ansetzen. Wichtig wäre auf der einen Seite eine Anpassung der digitalen Informationen an die realen Gegebenheiten. Auf der anderen Seite müssen aber auch bauliche Verbesserungen eintreten. So genügt der Haltepunkt nicht allen Ansprüchen in puncto Barrierefreiheit. Zusätzlich zu den langen Wegen, die mit einem Durchstich von Gleis 1 zur Südbrücke verkürzt werden sollten, fehlen ihm Aufzüge, möglichst an beiden Bahnsteigenden. Für mehr Komfort sollten außerdem die Unterstände ausgebaut werden, wie es Pro Bahn schon 2016 forderte. Im selben Jahr wurde Hildesheim Ost von über eineinhalbtausend Fahrgästen pro Tag frequentiert – einer Zahl, die hinsichtlich steigender Studierendenzahlen heutzutage eher noch angewachsen ist. Es ist wohl mit über 2000 Zugfahrenden zu rechnen. Dies sollte einen Ausbau neben weiteren Stellflächen wohl rechtfertigen.

Der AK Mobilität „Hildesheimer Verkehrswende jetzt!“ ist ein Zusammenschluss der Ortsgruppen vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), dem BUND, Greenpeace und dem VCD, von StadtLABOR e. V., Aktionsbündnis Hildesheim will Radfahren, den Mobilitätsreferaten der ASten von HAWK und Universität Hildesheim sowie weiteren Hildesheimer Akteur*innen, die sich gemeinsam für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse und der Lebensqualität sowie die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt einsetzen.

Yannik Kolmer

AStA Uni Hildesheim – Referat Semesterticket & Mobilität

NVP LK HI 2020 Stand Juli 19

VCD-Stellungnahme_zum_Nahverkehrsplan_19-09-2019

Stellungnahme BUND NVP LK